Mountain Hardware – Ghost Whisperer Daunenjacke

Testbericht - Ghost Whisperer von Mountain Hardware

Zu dick, zu wenig atmungsaktiv, zu großes Packvolumen. Es dauert etwas bis ich zu Ghost Whisperer von Mountain Equipment kam und auch der Weg ist ein wenig skuril aber ich bin froh das ich sie gefunden habe.

Früher hatte ich oft ein Fleece mit auf Tour. Dazu noch eine Softshell, aber beides zusammen nimmt sehr viel Platz weg. Wegen der Wärmeleistung bin ich dann auf eine Daunenjacke umgestiegen: die Lyngen 750 von Norrøna, viel zu dick. Die Jacke war sehr warm und so hatte ich sie ca. zweimal dabei. Zudem nahm sie entsprechend viel Platz ein. Also lag sie danach nur noch herum.

Dann habe ich mir die Arc’teryx Atom LT besorgt, aber auch mit dieser Jacke war ich immer etwas unzufrieden. Für das Radfahren im Winter zu warm und praktisch nicht atmungsaktiv. In Nepal bin ich damit am frühen Morgen hoch auf den Ghorepani, aber danach stand ich erstmal eine Weile im T-Shirt herum, um mich abzukühlen. Mein Körper hatte einfach zu viel Hitze. Dabei steigt man dort sehr früh hinauf, um den Sonnenaufgang zu erleben. Die LT ist praktisch dicht und lässt Feuchtigkeit kaum heraus.

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Auch diese hing dann nur noch im Schrank. Bei derselben Tour schenkte mir aber einer der Teilnehmer seine Ghost Whisperer von Mountain Hardwear. Er hatte dafür keine Verwendung mehr und bekam sie über den Vertreter kostenlos. Dazu muss man sagen, dass die Person selbst Vertreter einer großen Sportmarke war. Man kennt sich eben und hilft sich gern untereinander aus, wie es scheint 🙂

Anfangs wusste ich gar nicht, was ich mit der Jacke soll, konnte aber auch nicht ablehnen. Die amerikanische Größe M fällt doch etwas reichhaltiger aus und so fand ich sie weniger brauchbar. Was mich wohl optisch am meisten störte, war das Nichtvorhandensein einer Kapuze. Optisch ist es immer schöner, aber oft auch unpraktisch.

Erst mit der Zeit gewann ich die Jacke lieb. Als ich sie auf die Waage legte, zeigte diese 200 Gramm an, wow! Dass sie etwas größer ist, ist praktisch, wenn man sie als Überwurfjacke nutzen will. Genau das mache ich seitdem auch oft. Und wenn sie mit einem T-Shirt ein wenig Spielraum hat, auch nicht schlimm.

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Ich bin nicht der größte Styler, wenn ich draußen herumlaufe. Bei dieser Jacke gewinnt für mich eindeutig der praktische Nutzen. Nun habe ich sie, außer bei Wintertouren, immer dabei. Sie ist sehr viel leichter als alle anderen Produkte, die ich zuvor dafür nutzte, und deutlich kleiner im Packmaß. Sie kann auch in der rechten Seitentasche verpackt werden, ein cooles Feature, das auch nach Jahren der Anwendung keine Beschädigung aufweist. Teilnehmer sind immer überrascht, wenn sie auch noch mitbekommen, dass ich eine Daunenjacke dabeihabe. Die Jacke ist gewiss nicht dick, aber das ist bei Daune bekannt und auch gar nicht notwendig.

Von mir ebenfalls genutzte gefütterte Jacken:

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Dass es keine Kapuze gibt, ist für eine wärmende Schicht sehr praktisch. Oft genug musste ich mir die Kapuze der untergezogenen Jacke oder des Fleece in die Kapuze der Hardshell wurschteln. Dieses Problem entfällt bei einer Jacke ohne Kapuze. Die praktische Seite ist vollends überzeugend. Es gibt jedoch auch eine Variante mit Styler-Kapuze. Du musst lediglich wissen, wie du sie verwenden möchtest. Als wärmende Schicht empfehle ich dir die Variante ohne.

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Dafür dass sie derlei viele Vorzüge hat, ist sie auch noch oft günstig zu bekommen. Mir ist nicht klar, wieso Mountain Hardware die Preise so in den Keller zieht, aber die Jacke gibt es immer irgendwo im SALE. Eigentlich schade, denn damit kann man gutes Geld verdienen.

PRO

  • sehr leicht (200 Gramm)
  • winzig klein (passt in die Seitentasche)
  • irre warm (850 cuin)
  • oft günstig zu bekommen

CONTRA

  • manchem evtl. nicht warm genug
  • dünnes Material (ist in 4 Jahren Anwendung nie kaputt gegangen)